„Susanne Ulbrich Zürni ist neue WissHom-Sprecherin der Sektion Praxis“
Das Hauptanliegen der Homöopathie-Stiftung ist die Förderung der Homöopathie-Forschung. Auf dem WissHom-Kongress ICE 19 im November 2019 in Köthen haben wir mit Referentinnen und Referenten und Teilnehmern gesprochen – hier unser Interview mit Susanne Ulbrich Zürni.
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Sprecherin-Amt. Ist dies Ihr erstes Engagement?
Nein, dies ist nicht meine erste WissHom-Funktion, bisher war ich stellvertretende Sprecherin der Sektion Forschung. Da mein Herz für die Praxis schlägt und wir sehr gute Kolleginnen für die Forschung haben, freue ich mich auf diese neue Aufgabe. Mir ist aber auch weiterhin die Forschung sehr wichtig. Ich leite gegenwärtig zwei Projekte in diesem Bereich, für ein weitere Projekt haben wir Gelder beantragt.
Um welche Projekte handelt es sich?
Wir sind seit 1.5 Jahren daran, Guidelines und Empfehlungen für eine qualitativ hochwertige Homöopathie-Forschung zu erarbeiten. Erste Artikel zu den wissenschaftlichen Fallstudien, den Beobachtungstudien und den randomisierten kontrollierten Studien sollen im kommenden Jahr in einer Fachzeitschrift mit Peer Review veröffentlicht werden. Die Guidelines und Empfehlungen zu den systematischen Reviews und Metanalysen und zur Veterinärhomöopathie folgen dann im Jahr darauf. Zudem sind wir daran, die Zusammenarbeit mit dem Central Council for Research in Homoeopathy (CCRH), Indiens führendem Forschungsinstitut im Bereich der Homöopathie, zu intensivieren. In dem neuen Projekt möchten wir ein «qualitatives Review» zum aktuellen Stand der Homöopathie-Forschung erarbeiten und in einer Fachzeitschrift mit Peer Review veröffentlichen.
Welche Ziele haben Sie für die Praxis?
Da ich bereits seit 2016 im WissHom-Vorstand bin, konnte ich die verschiedenen Projekte in diesem Bereich verfolgen. In einem ersten Schritt geht es nun darum, die Leitung dieser Projekte zu übernehmen, und anstehende Herausforderungen zu meistern. Längerfristig habe ich die Vision, gemeinsam mit den Sektionen Forschung und Lehre und weiteren Akteuren Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, damit die Homöopathie eine anerkannte Methode der integrativen Medizin werden kann. Neben der Forschung, die wir dafür intensivieren müssen, halte ich es für wichtig, dass wir die Begrifflichkeiten und Theorien in der Homöopathie an aktuell verwendete Terminologien anpassen. Wir benötigen eine überzeugende Systematik und Qualitätsstandards für die Praxis und müssen die Lehre weiterentwickeln. Wir stehen also vor inspirierenden Herausforderungen.