Laudatio auf die Stiftungsvorstände Dres. med. Gisela und Werner Gieselmann
von Dr. med. Klaus von Ammon, Mitglied des Stiftungsrats
Im Jahr 2011 übernahmen Dres. med. Gisela und Werner Gieselmann mit Mona Kölsch (ex officio) den Vorstand der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ. Haus- und fachärztliche Perspektiven und Forschungsförderungs-Expertise aus Max-Planck Zeiten ergänzten sich gegenseitig und zum Wohl der homöopathischen Forschung. Zum Ende 2022 geben sie diese Aufgabe nach sehr großem und erfolgreichem Einsatz nun weiter.
Vor 11 Jahren war es ein «Aufbruch in eine neue Phase», wie der Vorsitzende der Stiftung, Werner Gieselmann, seinen Beitrag in der Jubiläums-Broschüre der Stiftung überschrieb. Dabei haben er und seine Frau immer wieder Brücken gebaut, aus der Vergangenheit in die Zukunft, unter Kolleginnen und Kollegen, Spendern und Forschenden.
Das ihnen anvertraute Spendenaufkommen haben sie bereits 2012 in die professionelle Verwaltung des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft gegeben, was sich als vorausschauend und überaus passend erwiesen hat.
Im Jahr darauf sorgten Gisela und Werner Gieselmann zusammen mit Curt Kösters, damaliger DZVhÄ-Vorstand, und Georgia Kösters-Menzel, Geschäftsführerin der Management-Gesellschaft des DZVhÄ, mit der «Forschungsförderung Homöopathie» für ein stetiges Spendenaufkommen dadurch, dass die Vertragsärzt:innen im Rahmen der Selektivverträge „Integrierte Versorgung“ einen Teil ihrer Praxiseinnahmen regelmässig stiften. Zusammen mit Zuwendungen von Privatärzt:innen, Institutionen und (Vermächtnissen von) freigebigen Privatpersonen ermöglicht dies eine dauerhafte Förderung von Auf- und Ausbau der Forschungsstrukturen und wichtigen (praxisrelevanten) Forschungsvorhaben.
Zusammen mit den Vorständen von DZVhÄ, WissHom und der Stiftung haben sie ein transparentes und verantwortungsbewusstes Verfahren zur Beurteilung der Forschungsanträge entwickelt.
Im Rückblick fallen die einander folgenden, teilweise andauernden Phasen der Forschungsförderung auf, die von den eingegangenen und bewilligten Anträgen abhängen: Aus-, Weiter- und Fortbildung, Qualitätssicherung, Sichtung und Aufbereitung alter homöopathischer Literatur mit modernen – digitalen – Mitteln zur ortsunabhängigen Nutzung, Klinische-Forschung vom Kindes- bis zum Greisenalter, Grundlagenforschung (2012), Wissenschafts-Kommunikation (2018-2020), universitäre Nachwuchsförderung (2021) und internationale Wissenschafts-Kommunikation und Forschungsförderung (HRI, 2021).
Ein weiterer gesellschaftlicher Höhepunkt gelang Gisela und Werner Gieselmann, Frau Prof. Dr.-Ing. Dagmar Schipanski 2015 als Schirmherrin der Stiftung zu gewinnen. Zu unserem großen Bedauern ist sie im Herbst 2022 überraschend gestorben.
Gisela und Werner Gieselmann haben mit viel Herzblut und ausserordentlichen Kräften in über der Hälfte des Bestehens der Stiftung mehr als 2 Mio. Euro eingeworben und mit schönen, teilweise sehr nachhaltigen Erfolgen der Homöopathie-Forschung zur Verfügung gestellt und damit Brücken von der Vergangenheit in die Gegenwart und die Zukunft geschlagen.
Dafür gilt ihnen unsere Anerkennung in höchstem Grad und unsere größte Dankbarkeit.
Wir wünschen Dres. med. Gisela und Werner Gieselmann auf ihrem nächsten Lebensabschnitt mehr Muße für Musik, Sport und andere, bisher zu kurz gekommenen Hobbies.