Schirmherrin Prof. Dr. Dagmar Schipanski zu 20 Jahre Stiftung
Als Schirmherrin der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ gratuliere ich sehr herzlich der Homöopathie-Stiftung zu ihrem 20-jährigen Bestehen. Ich freue mich als Patientin, Politikerin und Wissenschaftlerin, ebenso der Wissenschaftsgesellschaft für Homöopathie zu diesem Jubiläum gratulieren zu dürfen.
Mit der Homöopathie bin ich schon in meiner Jugend in Thüringen, d.h. in der damaligen DDR in Berührung gekommen und seit dieser Zeit schätzen meine Familie und ich die homöopathische Medizin als Ergänzung zur konventionellen Therapie. Und deshalb freue mich, wenn sich auch weiterhin Ärzte dieses alten therapeutischen Erbes widmen und sich bemühen, bestehende offene Fragen beharrlich zu klären und die therapeutische Sicherheit der homöopathischen Behandlungsmethode zu erhöhen.
Manche Menschen werden sich vielleicht fragen, ob diese positive Haltung gegenüber der Homöopathie mit dem Denken einer naturwissenschaftlich ausgebildeten Physikerin und Hochschullehrerin vereinbar ist. Darauf würde ich mit der Gegenfrage antworten, ob eine Methode nur deshalb anzuzweifeln ist, weil sie nicht im 20. oder 21. Jahrhundert entwickelt wurde. Immerhin haben kranke Menschen seit über zweihundert Jahren gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht und – wie Umfragen von Meinungsforschern eindrucksvoll belegen – gilt das in den letzten Jahren für zunehmend mehr Menschen in unserem Land.
Das ändert natürlich nichts daran, dass die Homöopathie bei oberflächlicher Betrachtung einigen Regeln der Naturwissenschaften zu widersprechen scheint. Aber gerade darum liegt mir so viel an der wissenschaftlichen Durchdringung der Homöopathie und natürlich auch ihrer naturwissenschaftlichen Grundlagen. Hier sind genauso hohe Qualitätsstandards wie in anderen Bereichen der Grundlagenforschung oder der Evidenzbasierten Medizin anzulegen. Diesen Zielen fühle ich mich als Schirmherrin der Homöopathie-Stiftung verpflichtet.
Und es freut mich, dass die Homöopathie-Stiftung nicht nur das „Handwerkszeug“ für die praktische Arbeit der homöopathischen Ärztinnen und Ärzte ins Visier nimmt, sondern auch die durchaus aufwendige Grundlagenforschung fördert. Wenn es gelingt, diese Grundlagenforschung dauerhaft an universitären Zentren anzusiedeln, so dass gewonnene Ergebnisse auch durch verschiedene Arbeitsgruppen bestätigt werden können, kommen wir hoffentlich möglichen Erklärungsmodellen der spezifischen Effekte hochverdünnter potenzierter Präparate näher.
Meine Bitte an Sie: bleiben Sie nicht nur der praktizierten Homöopathie um Ihrer Patienten willen, sondern auch der Forschungsförderung im Rahmen der Stiftung gewogen. Sie wird weiter dringend benötigt.
Ich grüße Sie sehr herzlich!
Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Foto: Prof. Dr. Dagmar Schipanski mit den Stiftungsvorständen Drs. Gisela Gieselmann und Werner Gieselmann.